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Infrastrukturanalyse

Die Infrastrukturanalyse untersucht IT-Systeme hinsichtlich ihrer Struktur, Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit, um Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Grundlagen der Infrastrukturanalyse

Die Infrastrukturanalyse ist ein zentraler Bestandteil des IT-Managements und dient dazu, die technischen Grundlagen einer Organisation systematisch zu bewerten. Ziel ist es, alle Komponenten – von Servern und Netzwerken bis hin zu Software und Endgeräten – auf ihre Effizienz, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit hin zu prüfen. Die Analyse erfolgt in der Regel strukturiert, methodisch und unter Berücksichtigung der strategischen Unternehmensziele. Dabei wird auch die Frage gestellt, wie gut die vorhandene IT-Infrastruktur aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht wird.

Bestandteile einer IT-Infrastrukturanalyse

Im Rahmen der Analyse werden verschiedene Teilbereiche untersucht, die zusammengenommen das Rückgrat der digitalen Arbeitsprozesse bilden. Dazu gehören:

  • NETZWERKARCHITEKTUR
    Bewertung der Netzstruktur, Bandbreite, Redundanz und Segmentierung.

  • SERVER- UND STORAGE-SYSTEME
    Untersuchung der Leistung, Auslastung, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit von Servern und Speichereinheiten.

  • ENDGERÄTE UND ARBEITSPLATZSYSTEME:
    Erfassung der eingesetzten Hardware und deren Kompatibilität mit den betrieblichen Anforderungen.

  • SOFTWARELANDSCHAFT
    Analyse von Betriebssystemen, Applikationen, Lizenzen und Versionsständen.

  • SICHERHEITSINFRASTRUKTUR
    Prüfung auf Schwachstellen, Zugriffsregelungen, Backup-Konzepte und Firewalls.

  • CLOUD- UND VIRTUALISIERUNGSSTRATEGIEN
    Bewertung von vorhandenen Cloud-Services, hybriden Architekturen und virtualisierten Umgebungen.

4 Ziele und Nutzen

1. Schwachstellen identifizieren

Einer der Hauptgründe für eine Infrastrukturanalyse ist die frühzeitige Erkennung technischer und organisatorischer Schwachstellen. Das können ungesicherte Netzwerkzugänge, veraltete Betriebssysteme, ineffiziente Speicherlösungen oder inkonsistente Backup-Konzepte sein. Solche Mängel führen oft zu Systemausfällen, Sicherheitslücken oder ineffizientem Ressourceneinsatz. Die Analyse deckt diese kritischen Punkte auf und liefert eine fundierte Basis für gezielte Gegenmaßnahmen – bevor es zu ernsthaften Störungen oder Datenverlusten kommt.

2. Ressourcen effizienter nutzen

Viele Unternehmen setzen ihre IT-Ressourcen nicht optimal ein. Server sind überdimensioniert, Lizenzen werden doppelt bezahlt oder Speicherplatz wird verschwendet. Die Infrastrukturanalyse offenbart solche Ineffizienzen und zeigt, wo Prozesse schlanker gestaltet, Systeme konsolidiert oder Arbeitsabläufe automatisiert werden können. Dies führt zu Kostenersparnissen und verbessert gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der gesamten IT-Landschaft. Besonders in wachsenden Organisationen lassen sich so Engpässe vermeiden und geplante Ausbauten gezielt vorbereiten.

3. Strategisch planen

Ohne eine detaillierte Kenntnis des Ist-Zustands sind langfristige IT-Entscheidungen riskant. Eine strukturierte Analyse bildet die Grundlage für fundierte Planungen – sei es für den Wechsel auf cloudbasierte Dienste, die Einführung neuer Anwendungen oder die Erweiterung bestehender Strukturen. Sie ermöglicht es, technologische Trends sinnvoll zu integrieren, zukünftige Anforderungen besser abzuschätzen und Investitionen gezielt zu steuern. Dadurch wird die IT nicht nur reaktives Hilfsmittel, sondern ein aktiver Treiber für Innovation und Geschäftsentwicklung.

4. Risiken minimieren

IT-Risiken reichen von Cyberangriffen über Datenverluste bis hin zu Betriebsunterbrechungen durch technische Defekte. Die Infrastrukturanalyse hilft, diese Risiken zu erkennen, zu bewerten und ihnen durch präventive Maßnahmen zu begegnen. Dabei geht es nicht nur um technische Sicherheitslücken, sondern auch um organisatorische Schwächen – etwa fehlende Redundanzen, unklare Verantwortlichkeiten oder mangelnde Notfallpläne. Ein systematischer Blick auf die gesamte Infrastruktur trägt wesentlich zur Resilienz des Unternehmens bei und unterstützt die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen.

Typische Auslöser für eine Infrastrukturanalyse

Die Notwendigkeit einer umfassenden Analyse ergibt sich oft aus konkreten Veränderungen oder Problemen in der IT-Landschaft. Dazu zählen etwa häufige Systemausfälle, langsame Prozesse, Sicherheitsvorfälle oder eine über Jahre gewachsene, heterogene Infrastruktur ohne klare Standards. Auch bevorstehende Digitalisierungsprojekte, Unternehmensfusionen, ISO-Zertifizierungen oder die Einführung neuer Geschäftsmodelle können Auslöser sein. Nicht zuletzt verlangt auch die Migration in Cloud-Umgebungen eine präzise Kenntnis der vorhandenen IT-Basis. Eine fundierte Analyse hilft dabei, Altlasten zu identifizieren und technologische Entscheidungen auf verlässliche Daten zu stützen.

Ablauf und Methoden

Die Durchführung erfolgt meist in mehreren Phasen. Zunächst wird der Ist-Zustand erfasst, oft mithilfe von automatisierten Tools und manuellen Interviews mit IT-Verantwortlichen. Danach folgen Bewertung, Vergleich mit Best Practices und eine Risikoanalyse. Abschließend werden Maßnahmenvorschläge und Handlungsempfehlungen in einem Bericht zusammengefasst. Viele Unternehmen arbeiten dafür mit externen IT-Dienstleistern oder Beratern zusammen, um einen objektiven Blick von außen zu erhalten.

Fazit

Die Infrastrukturanalyse ist ein unverzichtbares Instrument, um die Leistungsfähigkeit und Zukunftssicherheit der IT-Landschaft sicherzustellen. Sie ermöglicht eine strukturierte Bewertung technischer Systeme und unterstützt dabei, diese auf veränderte Anforderungen – etwa durch Wachstum, Digitalisierung oder neue Bedrohungslagen – vorzubereiten.

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