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E-Rechnung

Eine E-Rechnung ist eine elektronische Rechnung, die strukturiert, standardisiert und maschinenlesbar übermittelt wird und den rechtlichen Anforderungen an Rechnungen entspricht.

Einleitung und Definition

Die E-Rechnung ist ein zentraler Baustein der digitalen Transformation im Rechnungswesen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rechnungen in Papierform oder als PDF handelt es sich bei der E-Rechnung um ein strukturiertes, elektronisches Dokument, das in einem maschinenlesbaren Format übermittelt wird. Typische Standards sind beispielsweise ZUGFeRD oder XRechnung, die in vielen europäischen Ländern bereits verpflichtend im Einsatz sind. Eine E-Rechnung erfüllt alle rechtlichen Anforderungen an Rechnungen und ermöglicht zugleich eine automatisierte Verarbeitung in Buchhaltungs- und ERP-Systemen.

Rechtlicher Rahmen

Die rechtlichen Grundlagen für E-Rechnungen ergeben sich in Deutschland insbesondere aus der EU-Richtlinie 2014/55/EU, die die elektronische Rechnungsstellung im öffentlichen Auftragswesen vorschreibt. Seit 2020 sind Unternehmen, die Leistungen für öffentliche Auftraggeber erbringen, verpflichtet, E-Rechnungen im Format XRechnung einzureichen. Darüber hinaus fördert auch das Steuerrecht die Digitalisierung, indem es klare Vorgaben zur Echtheit der Herkunft, Unversehrtheit des Inhalts und Lesbarkeit macht. Diese Anforderungen werden durch elektronische Signaturen, Übertragungsprotokolle und standardisierte Formate erfüllt.

Die 4 Vorteile der E-Rechnung

1. Effizienzsteigerung

Die automatisierte Verarbeitung von E-Rechnungen reduziert den manuellen Aufwand erheblich. Rechnungsdaten können direkt in Buchhaltungssysteme übernommen werden, ohne dass Mitarbeiter Daten manuell erfassen müssen. Dadurch verkürzt sich die Bearbeitungszeit pro Rechnung deutlich, und die Ressourcen können für wertschöpfende Tätigkeiten genutzt werden.

2. Kostenersparnis

Im Vergleich zu Papier- oder PDF-Rechnungen spart die elektronische Variante der Rechnung Druck-, Versand- und Archivierungskosten. Auch die geringeren Bearbeitungszeiten führen zu finanziellen Vorteilen. Studien zeigen, dass Unternehmen bis zu 70 % der Prozesskosten durch den Einsatz von E-Rechnungen einsparen können.

3. Fehlerreduktion

Da Rechnungsdaten nicht mehr manuell eingegeben werden, sinkt die Fehlerquote erheblich. Tippfehler, falsche Beträge oder Übertragungsfehler gehören der Vergangenheit an. Dies trägt zu einer höheren Datenqualität und einer schnelleren Zahlungsabwicklung bei.

4. Nachhaltigkeit

Der Einsatz von E-Rechnungen reduziert den Papierverbrauch und senkt den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens. Gerade vor dem Hintergrund wachsender Nachhaltigkeitsanforderungen ist dies ein zusätzlicher Vorteil.

Technische Umsetzung

Für die Einführung von E-Rechnungen sind standardisierte Formate entscheidend. In Deutschland sind vor allem XRechnung und ZUGFeRD verbreitet.

  • XRechnung
    Ein XML-basiertes Format, das vor allem im öffentlichen Sektor vorgeschrieben ist.
  • ZUGFeRD
    Ein hybrides Format, das sowohl maschinenlesbare XML-Daten als auch ein PDF-Dokument enthält und damit für Unternehmen und Endkunden flexibel nutzbar ist.

Die Übermittlung erfolgt in der Regel über sichere Plattformen oder direkte Schnittstellen zu ERP-Systemen. Moderne Buchhaltungssoftware bietet heute oft eine integrierte Unterstützung dieser Standards.

Herausforderungen bei der Einführung

Trotz der Vorteile stellt die Umstellung auf elektronische Rechnungen Unternehmen vor einige Herausforderungen. Dazu zählen die technische Integration in bestehende Systeme, die Schulung von Mitarbeitern und die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen sehen den Umstellungsaufwand zunächst als Hürde. Auch die Vielfalt an Standards kann für Verwirrung sorgen, weshalb eine frühzeitige Analyse der eigenen Anforderungen und der Vorgaben der Geschäftspartner sinnvoll ist.

Asussichten

Die E-Rechnung wird in Zukunft zum Standard in allen Bereichen der Wirtschaft werden. Nationale und europäische Vorgaben zielen darauf ab, die elektronische Rechnungsstellung flächendeckend einzuführen. Auch im B2B-Bereich ist absehbar, dass die E-Rechnung schrittweise verpflichtend wird. Mit dem Einsatz neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz wird die Verarbeitung von Rechnungen noch effizienter werden, da Systeme in der Lage sein werden, Daten automatisch zu validieren und zu analysieren. Unternehmen, die frühzeitig auf E-Rechnungen setzen, verschaffen sich daher einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Fazit

Die E-Rechnung ist weit mehr als nur ein digitalisiertes PDF. Sie stellt eine echte Transformation des Rechnungswesens dar, die Prozesse automatisiert, Kosten senkt und Transparenz schafft. Durch klare gesetzliche Vorgaben und moderne Standards wird sie zunehmend zur Pflicht. Unternehmen, die die Chancen der E-Rechnung nutzen, profitieren langfristig von höherer Effizienz, geringeren Kosten und einer besseren Integration in digitale Geschäftsprozesse.

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