APTs

Advanced Persistent Threats (APTs) sind gezielte, langanhaltende Cyberangriffe, die von gut organisierten Angreifern durchgeführt werden, um sensible Daten zu stehlen oder kritische Systeme zu infiltrieren.

Wofür steht die Abkürzung APTs?

Ein Advanced Persistent Threat (APT) ist eine hochentwickelte, langfristige Cyberangriffskampagne, die oft von staatlich unterstützten Hackern, Cyberkriminellen oder Industrie-Spionen durchgeführt wird. APTs richten sich gezielt gegen Regierungen, Unternehmen oder kritische Infrastrukturen und sind besonders schwer zu erkennen, da sie sich über Monate oder Jahre unbemerkt in Netzwerken bewegen.

Merkmale eines APT-Angriffs

1. Gezielter Angriff

APTs zielen auf spezifische Organisationen oder Branchen (z. B. Banken, Energieunternehmen, Militär).

2. Lange Verweildauer

Angreifer bleiben monatelang oder jahrelang unentdeckt im Netzwerk, um kontinuierlich Daten zu exfiltrieren.

3. Vielschichtige Angriffsstrategien

APTs kombinieren Phishing, Zero-Day-Exploits, Malware und Social Engineering.

4. Hohe Ressourcen & Organisation

Oft durch staatliche Akteure (Cyberwarfare) oder organisierte Gruppen unterstützt.

5. Vermeidung von Entdeckung

APTs nutzen Tarntechniken, Verschlüsselung und Backdoors, um unerkannt zu bleiben.

Ablauf eines APT-Angriffs

1. Aufklärung (Reconnaissance)

Angreifer sammeln Informationen über das Ziel (z. B. Mitarbeiter, IT-Systeme, Sicherheitslücken).

2. Erstinfektion (Initial Access)

Einsatz von Phishing, infizierten USB-Sticks oder Zero-Day-Exploits, um Zugriff zu erlangen.

3. Aufbau einer Hintertür (Backdoor Installation)

Hacker installieren Trojaner oder Rootkits, um dauerhaft im Netzwerk zu bleiben.

4. Laterale Bewegung (Lateral Movement)

Angreifer bewegen sich seitlich durch das Netzwerk, um höherwertige Ziele zu erreichen.

5. Datenextraktion & Spionage (Data Exfiltration)

Geheime Informationen werden verschlüsselt und über Tarnkanäle nach außen gesendet.

6. Lange Verweildauer & Tarnung (Persistence & Evasion)

Nutzung von verschlüsseltem Traffic, legitimen Systemtools oder Cloud-Diensten, um unentdeckt zu bleiben.

Beispiele bekannter APT-Gruppen & Angriffe

  • APT28 (Fancy Bear) =  Russland, Cyberangriffe auf NATO, Wahlen (DNC-Hack 2016)
  • APT29 (Cozy Bear) = Russland, Angriff auf US-Behörden (SolarWinds-Hack 2020)
  • Lazarus Group = Nordkorea, Sony Pictures Hack (2014), Krypto-Diebstähle
  • APT10 (Stone Panda) = China, Spionageangriffe auf westliche Unternehmen
  • Hafnium = China, Microsoft Exchange Server Exploit (2021)

Abwehrmaßnahmen gegen APTs

  • Zero Trust Security: Jeder Zugriff wird validiert, auch von internen Benutzern.
  • Erkennung verdächtiger Aktivitäten: Einsatz von EDR/XDR-Systemen und SIEM-Lösungen.
  • Schutz vor Phishing: Schulungen und E-Mail-Sicherheitsfilter gegen Social Engineering.
  • Netzwerksegmentierung: Beschränkung von Bewegungen innerhalb des Netzwerks.
  • Patch-Management: Schließen von Zero-Day-Schwachstellen mit schnellen Updates.
  • Threat Intelligence & Red Teaming: Proaktive Tests und Analyse aktueller Bedrohungen.

Fazit

APTs sind eine der gefährlichsten Bedrohungen in der Cybersicherheit, da sie langfristig agieren und hochentwickelte Angriffsmethoden nutzen. Unternehmen und Regierungen müssen moderne Sicherheitsstrategien wie KI-gestützte Bedrohungserkennung, Zero Trust und proaktive Verteidigungsmaßnahmen einsetzen, um sich gegen diese Angriffe zu schützen.

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