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Keylogger

Ein Keylogger ist eine Software oder Hardware, die heimlich Tastatureingaben aufzeichnet, meist zur Überwachung oder für kriminelle Zwecke.

Was ist ein Keylogger?

Ein Keylogger ist ein Tool, das Eingaben über die Tastatur aufzeichnet, meist ohne Wissen der betroffenen Person. Solche Programme oder Geräte können sowohl in legitimen als auch in illegalen Szenarien zum Einsatz kommen. Ursprünglich wurden sie für technische Analyse oder zur Fehlerdiagnose eingesetzt, doch zunehmend stehen Keylogger im Zusammenhang mit Spionage, Identitätsdiebstahl oder Datenschutzverletzungen. Sie erfassen jede Taste, die gedrückt wird, und speichern diese Information in Protokollen, die später ausgelesen oder automatisch an einen externen Server gesendet werden.

2 Arten von Keyloggern

1. SOFTWAREBASIERTE KEYLOGGER

Diese werden als Programme auf einem Gerät installiert. Sie laufen im Hintergrund und zeichnen Tasteneingaben auf. Manche Varianten können zusätzlich Screenshots erstellen oder Mausbewegungen überwachen.

2. HARDWARE-KEYLOGGER

Diese werden zwischen Tastatur und Rechner geschaltet oder sind direkt in Tastaturen oder USB-Geräte eingebaut. Sie funktionieren unabhängig vom Betriebssystem und sind schwerer zu entdecken, da sie keine Softwarekomponenten benötigen.

Darüber hinaus existieren hybride Formen, etwa im Rahmen von Rootkits oder Phishing-Angriffen, bei denen Keylogging mit anderen Methoden kombiniert wird, um sensible Daten zu stehlen.

Verbreitung

Keylogger werden in verschiedenen Zusammenhängen genutzt – sowohl legal als auch illegal. In Unternehmen können sie zur Überwachung von Arbeitsstationen unter strengen Datenschutzrichtlinien eingesetzt werden, beispielsweise zur Qualitätssicherung oder zur Nachverfolgung von Systemfehlern. In der IT-Forensik dienen sie manchmal dazu, verdächtige Aktivitäten zu rekonstruieren. Häufiger jedoch finden sie sich in kriminellen Szenarien: Cyberkriminelle setzen sie ein, um Passwörter, Kreditkartennummern oder persönliche Informationen zu stehlen. Dabei werden Keylogger oft über infizierte E-Mail-Anhänge, manipulierte Webseiten oder Softwarepakete verbreitet.

3 mögliche positive Einsatznutzen

1. Technische Analyse und Fehlersuche

In bestimmten Entwicklungs- oder Testumgebungen können Keylogger als Werkzeug zur Eingabeüberwachung eingesetzt werden. Sie ermöglichen es, Bedienfehler, Systemverhalten oder Softwarebugs zu identifizieren. Besonders in komplexen Anwendungen, bei denen die Benutzerinteraktion analysiert werden soll, kann dies ein wertvolles Hilfsmittel sein.

2. Zulässige Überwachung im Unternehmen

Unter strengen rechtlichen Vorgaben kann der Einsatz solcher Technologien gerechtfertigt sein – etwa zur Aufklärung bei konkretem Verdacht auf Sabotage, Datenschutzverstöße oder Missbrauch von Unternehmensressourcen. Dabei ist jedoch stets die Verhältnismäßigkeit und der Schutz der Persönlichkeitsrechte zu beachten.

3. Beitrag zur IT-Sicherheitsforschung

In kontrollierten Laborumgebungen nutzen Sicherheitsexperten Keylogger, um Angriffsvektoren zu simulieren und neue Schutzmechanismen zu testen. Dadurch werden Sicherheitslücken identifiziert, bevor sie von tatsächlichen Angreifern ausgenutzt werden können.

Erkennung und Schutzmaßnahmen

Um sich gegen Keylogger zu schützen, ist ein mehrstufiges Sicherheitskonzept erforderlich. Dazu gehören regelmäßig aktualisierte Antivirenprogramme, die Verwendung einer Firewall, das Vermeiden unbekannter Downloads und das regelmäßige Überprüfen laufender Prozesse. Auch physische Inspektionen – etwa das Prüfen von USB-Steckverbindungen – können bei Verdacht hilfreich sein. Zusätzlich helfen virtuelle Tastaturen, Zwei-Faktor-Authentifizierung und Passwortmanager, die Risiken beim Eingeben sensibler Informationen zu reduzieren. In Unternehmen sind klare IT-Richtlinien und Schulungen notwendig, um Mitarbeitende für die Gefahren solcher Überwachungsprogramme zu sensibilisieren.

Keylogger in der digitalen Aufklärung und Bildung

Trotz ihres negativen Rufs können Keylogger in Bildung und Aufklärung eine wichtige Rolle spielen – vorausgesetzt, sie werden transparent und zu legalen Zwecken eingesetzt. In Schulungen zur IT-Sicherheit werden sie beispielsweise genutzt, um die Gefahren von unsicheren Passwörtern, Phishing oder Social Engineering zu veranschaulichen. Durch praktische Demonstrationen lernen Teilnehmende, wie leicht ungeschützte Systeme kompromittiert werden können und welche Maßnahmen erforderlich sind, um sich zu schützen. In der Ausbildung angehender IT-Fachkräfte dienen kontrollierte Tests mit Keyloggern zudem als Instrument zur Schulung von Analysefähigkeiten und zur Entwicklung sicherer Software. So können selbst riskante Technologien in einem verantwortungsvollen Rahmen sinnvoll eingesetzt werden.

Fazit

Keylogger stellen ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko dar, das in verschiedenen Formen auftreten kann. Während ihr Einsatz in bestimmten technischen oder forensischen Kontexten gerechtfertigt sein kann, überwiegt in der Praxis das Missbrauchspotenzial. Deshalb ist es entscheidend, sich aktiv zu schützen, potenzielle Gefahren zu erkennen und Systeme kontinuierlich auf verdächtiges Verhalten zu überwachen.

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