Virus

Ein Virus ist ein schädliches Computerprogramm, das sich selbst repliziert und andere Dateien oder Systeme infizieren kann.

Was ist ein Computervirus?

Ein Virus bzw. ein Computervirus ist eine Art von Schadsoftware (Malware), die entwickelt wurde, um sich selbst zu verbreiten und dabei unerwünschte oder schädliche Aktionen auf einem Computer oder Netzwerk auszuführen. Der Begriff „Virus“ wurde in Anlehnung an biologische Viren gewählt, da beide eine Wirtsumgebung benötigen, um sich zu verbreiten und zu überleben.

Funktionsweise eines Virus

Ein Virus besteht aus einem Programmcode, der in der Regel an legitime Programme oder Dateien angehängt wird. Wird eine infizierte Datei geöffnet oder ein infiziertes Programm ausgeführt, aktiviert sich der Virus und beginnt sich entweder sofort oder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu replizieren. Die Replikation erfolgt meist durch das Anhängen des Virus-Codes an weitere Dateien oder durch das Kopieren auf andere Systeme über Netzwerke, Wechselmedien oder E-Mails.

Viele Viren enthalten eine sogenannte Payload, also eine Nutzlast, die zusätzliche Funktionen ausführt. Diese können harmlos sein – etwa das Anzeigen von Nachrichten – oder destruktiv, indem sie Daten löschen, Systeme beschädigen oder Informationen ausspähen.

Geschichte und Entwicklung

Der erste bekannte Computervirus, „Elk Cloner“, erschien Anfang der 1980er Jahre. Seitdem haben sich Viren rasant weiterentwickelt. Mit dem Aufkommen des Internets wurde ihre Verbreitung einfacher und schneller. In den letzten Jahrzehnten haben sich Cyberkriminelle zunehmend professionalisiert, was zur Entstehung komplexer Viren und ganzer Malware-Ökosysteme geführt hat.

Verbreitungswege

Viren benötigen eine Form der Benutzerinteraktion, um aktiv zu werden, z. B. das Öffnen einer infizierten Datei. Sie verbreiten sich über:

  • E-Mail-Anhänge
  • infizierte Software-Downloads
  • manipulierte Webseiten
  • USB-Sticks und andere Wechselmedien

Moderne Viren nutzen oft soziale Manipulation, um Benutzer zum Öffnen oder Installieren infizierter Dateien zu verleiten.

5 Arten von Viren

1. Dateiviren

Diese Viren befallen ausführbare Dateien und aktivieren sich beim Starten eines Programms. Sie können sich rasch im System verbreiten und weitere Dateien infizieren.

2. Bootsektorviren

Sie infizieren den Bootbereich eines Speichermediums und werden bereits beim Starten des Computers aktiv, wodurch sie besonders schwer zu entfernen sind.

3. Makroviren

Makroviren nutzen die Skriptfunktionen in Office-Dokumenten. Sie verbreiten sich über infizierte Dateien und führen beim Öffnen automatisch schädlichen Code aus.

4. Polymorphe Viren

Diese Viren ändern bei jeder Verbreitung ihren Code, um Antivirenprogramme zu täuschen und schwerer erkannt zu werden.

5. Metamorphe Viren

Metamorphe Viren schreiben sich bei jeder Infektion komplett neu und sind dadurch besonders schwer durch Signaturen zu identifizieren.

Abgrenzung zu anderen Malware-Arten

Obwohl der Begriff „Virus“ umgangssprachlich oft als Synonym für jegliche Schadsoftware verwendet wird, unterscheidet er sich technisch von anderen Malware-Typen:

  • Würmer (Worms): Verbreiten sich eigenständig über Netzwerke, ohne Benutzereingriff.

  • Trojaner (Trojans): Tarnen sich als nützliche Software, enthalten jedoch schädliche Funktionen.

Erkennung und Schutz

Moderne Antivirenprogramme erkennen Viren durch Signaturdatenbanken, heuristische Analysen und Verhaltensüberwachung. Wichtig für den Schutz sind:

  • regelmäßige Updates des Betriebssystems und der Sicherheitssoftware
  • Vorsicht beim Öffnen von E-Mails und Anhängen
  • Verzicht auf Software aus unbekannten Quellen

Bedeutung in der IT-Sicherheit

Viren stellen ein ernstzunehmendes Risiko für Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen dar. Sie können nicht nur Daten zerstören oder stehlen, sondern auch zur Weiterverbreitung anderer Malware wie Ransomware dienen. Die Bekämpfung erfordert nicht nur technische Schutzmaßnahmen, sondern auch Aufklärung und Schulung der Benutzer.

Fazit

Ein Virus ist eine spezifische Form von Schadsoftware, die sich durch ihre Fähigkeit zur Selbstreplikation und Anhängung an andere Programme oder Dateien auszeichnet. Trotz technischer Fortschritte in der Abwehr bleibt die Bedrohung durch Viren aktuell, insbesondere durch immer raffiniertere Varianten und Angriffsformen. Die Kombination aus technischer Vorsorge, Benutzeraufklärung und schnellen Reaktionsmechanismen ist entscheidend, um Schäden zu verhindern oder zu minimieren.

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